Streng geheim!
Es war damals, so um 1693 oder 94, genau kann ich es nicht mehr sagen, weil nach einem Wassereinbruch die Aufzeichnung feucht geworden und die Tinte verlaufen ist. Wir waren auf der »Old Mimi« auf der Heimreise von Bamburi nach Hamburg. Bamburi ist ein kleiner Kral an der westafrikanischen Küste mit wunderschönen Frauen. Um gegen den NO-Passat anzukommen, mussten wir weit nach NW ausholen und kamen so bei 8 GradNord und 40 Grad West in eine Flaute. Es bewegte sich nichts mehr. In der 7. Woche wurde der Proviant deutlich weniger. Der Rest hatte bei Temperaturen von 28 bis 32 Grad einen gewissen Reifeprozess durchgemacht und musste nun täglich mittels Fleischwolf und Gewürzen genießbar gemacht werden. Das war die Geburtsstunde des Labskaus – noch heute von jedem Fahrensmann gefürchtet, zumindest solange er vor dem Mast fährt. Später, hinter dem Mast und an Land in gehobener Stellung einer Reederei oder einer maritimen Behörde bzw. Organisation, bekommt das Gericht dann plötzlich einen Glorienschein und alle denken an die schöne Zeit zurück. Und mir geht es da nicht anders.

Pegel Düsseldorf zeigt nur noch 77 cm
Papa, da kann ich ja durch den Rhein laufen!
Kann er oder kann er nicht? Hier ein Versuch der Erklärung mit Antwort!
Zunächst gibt es den Begriff der Fahrrinnentiefe, auch Solltiefe genannt, die in der Fahrrinne bei gleichwertigem Wasserstand (GLW), die im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren für die Schifffahrt vorgehalten wird. Diese ‘garantierte’ Fahrrinnentiefe ist für bestimmte Streckenabschnitte festgelegt. Zwischen Koblenz und Krefeld sind es z.B. 2,50 m.
Nun fehlt noch die Angabe des GLW, der ebenfalls von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung festgelegt wird. In unserem oben genannten Beispiel Düsseldorf liegt er bei 97 cm. Nun haben wir alle erforderlichen Daten zusammen und können für Düsseldorf rechnen:
garantierte Fahrrinnentiefe 2,50 m
+ aktueller Pegelstand (am 08.08.18) + 77 cm
= 3,27 m
– GLW 97 cm
= 2,30 m
Antwort von Papa:
„Nein, kannst Du nicht. Der Rhein ist in der „Mitte“ immer noch 2,30 m tief.“
Ein Schiffsführer würde jetzt von den 2,30 m noch einen Sicherheitsabstand von 30-50 cm abziehen und hätte so seine mögliche Abladetiefe für eine Reise ab/bis Düsseldorf von/nach Holland errechnet.
Wer seinem Kind den Pegel wissenschaftlich und detailliert erklären möchte wird hier fündig https://de.wikipedia.org/wiki/Pegel
Mit der Yacht auf dem Rhein
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