Das Revier
Portugal liegt auf der Iberischen Halbinsel im Westen Europas.
Das Land grenzt im Norden und Osten an Spanien, im Westen und Süden wird es vom Atlantik eingeschlossen. Die Küstenlinie beträgt fast 1.800 km.
Portugal blickt auf eine langjährige Seefahrer Tradition zurück und galt im Zeitalter der Entdeckungen als großes Kolonialreich mit Besitzungen in Afrika, Asien und Südamerika. Von Lissabon aus starteten die großen Entdeckungsreisen und so finden Sie in der Hauptstadt zahlreiche Denkmäler und historische Stätten.
Für den Wassersportler bieten sich am portugiesischen Festland u.a. folgende verschiedene Regionen an:
- Lissabon und das Umland
- die Algarve
- der Fluss Douro (Binnen)
Die Binnenregion “DOURO” wird ausführlich in einem separaten Bericht behandelt: Portugal, Binnen
Zum portugiesischen Staatsgebiet gehören auch die Inseln der Azoren sowie Madeira (mit Porto Santo). Informationen über die Azoren werden hier behandelt.
Allgemeine Informationen
Einreise | Einreise mit dem Personalausweis oder Reisepass, aktuelle Informationen finden Sie beim Auswärtigen Amt |
Anreise | Gute Fluganbindung von nahezu allen deutschen Flughäfen nach Lissabon, Faro (Algarve) und Porto (Douro). |
Hauptreisezeit | ca. Mai – September |
Anforderungen | SBF-See und höherwertig für den Atlantik; SBF-Binnen für den Douro |
Schwierigkeitsgrad | Aufgrund des starken Tidenhubs, der Atlantikdünung und offenen Lage im Westen gilt das Seegebiet an den Küsten Portugals als anspruchsvoll. Die Lage der Algarve ist etwas geschützer, aber ebenfalls eher anspruchsvoll. Der Fluss Douro bedarf aufgrund hoher Schleusenstufen und lokaler Gegebenheiten größere Aufmerksamkeit. |
Besonderheiten | Der mittlere Tidenhub bei Lissabon beträgt bei Springtide 3,5m, bei Nipptide 1,5m. Höhe und Zeit der Tiden kann zudem durch Wind beeinflusst werden. |
Ausgangshäfen | Lissabon und Cascais, Portimao (Algarve), Porto (Douro). |
Services
Bareboat | Freiheit pur: Auf Ihrer Charteryacht erkunden Sie das Revier auf eigene Faust. |
Crewed | Luxus und Freiheit vereint: Sie chartern eine Yacht mit Skipper und Crew zur exklusiven Alleinnutzung. Sie entdecken die schönsten Orte und Buchten und werden an Bord Ihrer Yacht verwöhnt (Vollpension). |
Lissabon und Umgebung
Das Seegebiet der Atlantikküste ist anspruchsvoll.
Die Küste ist hier vorwiegend niedrig, Höhenzüge liegen weiter im Landesinneren. Lange Sandstrände mit Dünen, teils mit Pinien bestanden wechseln sich z.B. bei Lissabon mit niedrigen Steilufern ab.
Die Häfen sind meist Handels- und Fischereihäfen, die nur wenig Platz und Service für Yachten bieten.
Wetter
Im April setzt entlang der Küste der hier vorherrschende “portugiesische Passat” ein, ein N-Wind mit 4-6 Bft. Kurse nach Süden erfreuen den Segler, nach Norden hingegen wird die Kreuz anstrengend und langwierig.
Die Sommermonate sind warm und niederschlagsarm.
Navigation & Seemannschaft
Tidenhub von ca. 1,50m und 3,50m beachten und die daraus entstehenden starken Stömungen.
Sandbarren: entlang der Küste sind Sandbarren, die sich von Jahr zu Jahr verändern können. Barresignale sind oftmals bei den Häfen aufgeführt, aber für die Handelsschifffahrt bestimmt. Beachten Sie, dass eine Yacht eine Barre nicht unbedingt sicher passieren kann, wenn ein großes Handelsschiff noch ohne Gefahr darüber läuft. Die Schwierigkeit der Fahrt über die Barren liegt weniger in der Wassertiefe, sondern von der vom Atlantik kommenden Dünung, die auf die Barren aufläuft. Dies wird tückisch, wenn der Ebbstrom dagegensteht. Daumenregel für Yachten: kurz vor HW einlaufen und dem Signal glauben, falls angezeigt wird, dass die Barre gefährlich ist. Größere Häfen ohne Barre sind Leixoes (bei Porto) und Sines (südlich von Lissabon). Von den kleineren Häfen sind Nazare (nach W offen) und Peniche recht leicht zugänglich – beide N von Lissabon. Signale und weitere Informationen liefern z.B. Revierhandbücher.
Algarve
Zunächst höhere Steilufer der Felsalgarve weichen weiter östlich Sandstränden und flachen Lagunen z.B. bei Faro und Olhao. Hier an der Algarve (ab Cap Sao Vicente) nimmt die NW-liche Dünung des Atlantiks langsam ab, das Leben in den Häfen wird lebhafter und sie sind besser auf Yachten eingestellt. In den Sommermonaten sind sie aber oft überlaufen. Viel unberührte Natur und wenig Wassersportentwicklung zwischen Cadiz und Tarifa. Vom Cap Sao Vicente bis zum Guadalquivir ist der Grund Sand, ab Cadiz Schlick. Bei gutem beständigem Wetter und wenn keine Dünung steht kann man vor jedem Strand ankern.
Wetter
Im Westen herrscht noch der Einfluss des “portugiesischen Passats” mit N-lichen und NE-lichen Winden. Nach E lässt der Passat nach, bis bei Cadiz nachmittags ein SW-Seewind anzutreffen ist.
Der “Levante” kann ganzjährig auftreten. Dieser Ostwind kann im Sommer 2-3 Tage andauern und weht mit 3-5 Bft., manchmal stärker. Am häufigsten tritt er von Mai bis Oktober auf.
Die Sommer sind heiss und trocken.
Navigation & Seemannschaft
Tidenhub von ca. 1,50m und 3,50m beachten und die daraus entstehenden starken Stömungen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Thunfischnetzten, die mehrere Seemeilen weit und senkrecht zum Strand ausgelegt werden. Sie sind stabil und stark und können eine Yacht lahmlegen. Es ist dringend ratsam, nicht über sie hinwegzusegeln. Eigentlich sollen sie durch Schwimmer gekennzeichnet sein.