Sehr geehrter Charterkunde, lieber Skipper,

mit dieser Info-Broschüre möchten wie Ihnen eine Hilfe zur Hand geben, mit der Sie einerseits besser Ihren Urlaub vorplanen können, aber noch viel wichtiger, am Urlaubsort im Falle eines Lemmer_06Falles schnell und richtig reagieren können. Der größte Teil dieser Information bezieht sich jedoch auf den Yachtsport selbst. Wir haben die dort genannten Punkte aus Beobachtungen, Informationen von Kunden und eigenen Erfahrungen zusammengetragen. Alle Punkte sollen Ihnen helfen Fehler zu vermeiden, um einen entspannten Urlaub erleben zu können. Wir sind sicher, dass hier noch einige Punkte fehlen. Mit Ihrer Hilfe kann der Folgedruck noch informativer und ausführlicher werden. Alle Hinweise sind unverbindlich! Änderungen behalten wir uns vor. Wir gehen davon aus, dass die nachfolgenden Hinweise für erfahrene Skipper eine Selbstverständlichkeit sind. Für Neulinge im Sport sind Sie sicherlich nützlich. Viel Spaß beim Studium dieser Lektüre.

Ihr Team von Sarres-Schockemöhle Yachting GmbH

– Sicherheitseinweisung der Crew
– Tipps zur Seemannschaft
– Verhalten bei einer Havarie
– Verhalten bei Grundberührung
– Kredit-/ EC-Karten-Notrufnummern
– Checkliste für den Seesack

Daran sollten Sie bereits VOR Reiseantritt denken:
Prüfen Sie rechtzeitig die Gültigkeit von Reisepass oder Personalausweis, auch von Ihrer Crew!: Sie müssen noch mindestens 6 Monate gültig sein! Brauchen Sie Impfungen? Rechtzeitig informieren und durchführen lassen! Legen Sie rechtzeitig alle Dokumente, wie z.B. Flugtickets, Kreditkarten, Impfpässe, Führerschein/grüne Versicherungskarte, bereit. Nehmen Sie nur die Dokumente mit auf Ihre Reise die Sie vor Ort benötigen (Diebstahlgefahr!). Mit einem Geldbeutel am Gürtel oder um den Hals schützen Sie Geld und Kreditkarten.
Bitte beachten Sie während der Anreise zum Zielort folgendes:
Sichern Sie Ihre mitgenommenen Wertgegenstände, Kreditkarten, Dokumente. Als Crew sollten Sie aufeinander achtgeben, Diebe sind überall, besonders in Flughäfen, Hotels und im Hafen. Nehmen Sie wichtige Dinge in Ihrem Handgepäck mit, denn das Gepäck könnte verspätet eintreffen! Halten Sie für den Taxi-Fahrer die Hafenskizze/Adresse bereit, damit er Sie direkt zum Ziel bringt! Lassen Sie nichts im Taxi liegen und notieren Sie sich vorsichtshalber die Taxi-Nummer!

Kartensperrung bei Verlust/Diebstahl
VISA: 001-410-581-3836 (Ausland)
VISA: 0800-811-8440 (Inland)
Euro-/Mastercard: 0049-(0)69-79331910
EC-Karte: 0049-(0)1805-021021

Diese Telefonnummern (Stand 1/2013) gehören nicht in die Geldbörse. Empfehlenswert ist es auch, Kopien von Ausweis, Führerschein und ähnlichem einzupacken.
Das erleichtert nach einem Verlust/Diebstahl die Beschaffung von Ersatzpapieren.

Sicherheitseinweisung vor Törnbeginn

Achten Sie beim Betreten Ihrer Yacht auf die richtig befestigte Gangway (sichere Auflage, richtige Knoten, rutschfest…). Nicht unbedingt mittig belasten und nicht schon an Land betreten, wegen der Wippe. Bordschuhe tragen, besonders beim Arbeiten auf Deck, an der Ankerwinde und bei Manövern. Den Niedergang rückwärts gehen, da Rutschgefahr, besonders bei Seegang besteht.

Auf Deck auf den Grossbaum achten und beim Segeln gebückt nach vorne gehen. Neulinge gehen nur in Abstimmung mit dem Skipper auf das Vorschiff. Immer gilt: Eine Hand für den Mann/die Frau und eine Hand für das Schiff.

Lifebelts passend anlegen, die Funktion der beiden Haken und die Nutzung an Deck erklären. Stahlhaken nicht auf den Kunststoff fallen lassen, deshalb entsprechend am zentralen Punkt sichern. Schwimmweste anlegen, Gurte passend einstellen und griffbereit deponieren. Die Rettungsinsel: Wo liegt Sie? Wie schwer ist sie? Nur nach Befestigung an Bord über Bord werfen! Nach dem Herausziehen von ca. 10 m Sicherungsleine öffnet sich die Insel in ca. 5 Sekunden.

Verhalten bei “Mann über Bord”: Mann ist zu beobachten, immer darauf zeigen! Bergung einleiten! Rettungsring bei “Mann über Bord” nutzen. Blinklampe vor Beginn der Nachtfahrt daran befestigen. Notzeichen geben: Arme auf/nieder, Blinkspiegel nutzen, Notflaggen setzen. Sichere Nutzung der Notraketen und Rauchzeichen sowie UKW-Funk, Kanal 16 erklären, MOP-Taste am GPS.

Wo sind an Bord die Feuerlöscher befestigt? Wie werden Sie eingesetzt? Fluchtwege (Luken im Salon und in der vorderen Kabine) freihalten! Beiboot und Segellasten nicht auf den Fluchtluken befestigen! Winschen erklären: Es treten bei falscher Bedienung (z.B. nur 1-2 Schotumwicklungen auf der Trommel) starke Kräfte auf, die Hand/Finger verletzen können.

Die Bedienung der Ankerwinde sollte zunächst nur von erfahrenen Seglern erfolgen. Achtung bei Bedienung der Elektrik und Arbeiten an der Kettennuss. Schuhe tragen, z. B. auch beim stoppen der Kette!

Vor dem Auslaufen stets Seeventile schliessen (WC und Becken). Motor-Kühlwasserventil nicht schliessen!! Der Gasherd: Gasventil im Bereich des Herdes und an der Gasflasche nach jeder Herdnutzung schliessen. Bei Seegang ist die Nutzung des Herdes gefährlich!

Führen Sie unbedingt ein Logbuch, dies ist nun auch für die Sportschifffahrt Pflicht und wird nach Havarien und Unfällen vom Vercharterer und von der Behörde angefordert. Verteilen Sie die Aufgaben an Ihre Crew und bestimmen Sie Ihren Vertreter.

Naßzelle / WC-Benutzung
Bitte achten Sie auf die richtige Benutzung der WC-Pumpen. Weisen Sie Ihre Mitsegler an, daß weder Papier noch ähnliche Dinge in die Toilette gehören. Wiederholtes Pumpen 15-20 Schläge verhindert das Verstopfen. Tipp: Bei schwergängiger Pumpe etwas Speiseoel in das WC Becken gießen und abpumpen. Beim Duschen an Bord im Ablauf Haare… entfernen, damit sich die Duschpumpe nicht zusetzt.

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Tipps für Ihren Törn…

…vor Törnbeginn
Ihre Crew sollten Sie schon daheim auf den Törn bzgl. Sicherheit und Technik -auch Knotentechnik- einweisen.

…Ihre Yacht
Achten Sie auf die richtige Befestigung der Gangway! Auch Segelneulinge danken es Ihnen. Übrigens, die meisten Unfälle passieren zwischen Pier und Yachtheck, auch hat die Gangway eine Belastungs- bzw. Bruchgrenze. Benutzen Sie Ihre Bootsschuhe nur an Bord. Der scharfe Split hinterlässt dauerhafte Spuren an Deck und im Salon auf dem Holzfussboden. Stahlteile am Gepäck beschädigen den GFK-Kunststoff und den Boden. Taschen übertragen Schmutz auf die Salon- und Kabinenpolster.

…Check-in am Stützpunkt
Nach dem Eincheck sind Sie als Skipper für Ihre Yacht verantwortlich. Nehmen Sie sich deshalb genügend Zeit für den Eincheck, damit Sie sich auch später mit der gesamten Technik und besonders mit der Sicherheitsausrüstung, speziell in Notsituationen, auskennen. Ein Crewmitglied sollte das Wissen vom Stützpunktleiter ‘mitspeichern’. Prüfen Sie Ihr Elektrizitätswerk und Batterien und notieren Sie sich die Stellung der Batterieschalter. Segel, Tauwerk und Ventile prüfen.

…die Pantry
Nicht auf der Tisch- bzw. Arbeitsplatte schneiden. Heisse Töpfe und Schüsseln nie ohne Untersetzer auf den Tisch stellen. Nach der Herdbenutzung beide! Gas-Ventile schliessen. Halten Sie die Abflussöffnungen der Kühlbox frei, täglich abpumpen. Kühlschrank bis zu 70% mit Getränkedosen und Flaschen füllen. Schalten Sie  den Kühlschrank nur bei Motorlauf oder Landanschluss ein. Getränke entnehmen und sofort wieder nachfüllen. Eine einmal entleerte Batterie kann schon Schaden nehmen. Wasser sparen! 3-Wege-Hahn (soweit vorhanden) nutzen und mit Salzwasser vorspülen (Fusspumpe).

…Motor und Bilge
Ölstand, Kühlwasser und Zustand der Bilge sind täglich zu überprüfen. Vielleicht finden Sie Motoröl, Getriebeöl, Diesel, Salz- oder Süsswasser…!? Vor Motorstart den Motorraum entlüften (bei eingen Yachten durch Ventilator). Schonen Sie den Motor, er könnte zum wichtigsten Sicherheitsfaktor werden. Lassen Sie den Motor nicht im Stand warmlaufen. Die neuen Motorengenerationen sollten unter leichter Belastung warm gefahren werden. Bei rund 1500 UmpM lädt die Lichtmaschine optimal. Fahren Sie nicht mit mehr als 2500 UmpM. Schalten Sie das Getriebe ruhig und langsam.

Es gibt meistens eine festinstallierte Bilgen-Handpumpe an Bord (oft mit Schlauchverlängerung), testen Sie diese! Die Siebe der Bilgen- und Duschpumpen müssen regelmässig gereinigt werden, sonst sind die Pumpen ohne Förderleistung. Lufteinzug durch nicht angezogene Schlauchschellen und durch schräg aufgesetzte Sieb-Gehäusedeckel führen zur Nichtfunktion. Bilgenpumpen verbrauchen viel Strom, bitte deshalb nur bei laufendem Motor (und nur ausserhalb des Hafens) lenzen.

…Backskisten
Notpinne griffbereit? Rettungsinsel griffbereit und angebendselt? Aussenborder an Deck verschlossen transportieren. Reservebenzin sorgfältig lagern, ein Auslaufen kann zum Schiffsbrand führen. 2. Ankergeschirr klar? Pütz griffbereit? Gasflaschen gefüllt? Ventile ok?

…was Sie schon vor dem Auslaufen beachten sollten
Die gefährlichsten Phasen des Törns sind der erste Tag – Sie kennen das Boot und die Technik/Instrumente noch nicht – und der letzte Tag – Sie haben es eilig. Beginnen Sie also nicht mit einem Nachttörn und planen Sie ein Zeit-Sicherheitspolster für die Rückkehr ein. Als Skipper sind Sie für Yacht und Crew verantwortlich!

…Ablegen und Anlegen
Die meisten Schäden an Yachten enstehen durch Mooringleinen. Tampen in der Schiffsschraube haben schon das beste Getriebe zerstört. Also vergewissern Sie sich, dass kein Tampen über Bord hängt und die Mooringleine sicheren Abstand hat und gesunken ist! Fahren Sie deshalb mit geringer Motordrehzahl aus der Box.

Das Ab- und Anlegen sollte gut überlegt sein, besonders bei viel Wind und unter Beteiligung der gesamten Crew. Ein Schiff lässt sich nur mit Leinen, Fendern und vor allem aufmerksamen Abhalten “parken”. Die Windrichtung entscheidet über die Bewegungsrichtung des Schiffes in der letzten Phase des Manövers. Warum eigentlich nicht mit dem Bug anlegen? Den Schraubeneffekt sollten Sie schon am erstem Tag (Übungsfahrt nach dem Ablegen) testen und bei allen Manövern richtig nutzen – nicht erst im ersten Zielhafen!

Fahren Sie nicht zu schnell in die Box, der Motor könnte mal seinen Dienst verweigern, Stets Fender am Heck. Beim Nachbarschiff nur an den Wanten abdrücken, nicht an der Reelingstütze! Nicht mit den Füßen abdrücken (Unfall-Quetschgefahr), dazu gibt es die Fender. Mooringleinen sind verschlammt, Ketten darüberhinaus rostig – sie hinterlassen Spuren an Deck. Nutzen Sie deshalb zum Verlängern und Sichern geeignete Tampen. Halten Sie Abstand von der Pier, besonders in Häfen mit Fährbetrieb.

Beim Ankern: Nutzen Sie stets die gesamte Ankerkette (50 m oder mehr  – ggf. mit Trosse verlängern) und wenn Sie Bedenken haben, auch den 2. Anker. Sie müssen immer mit Sturm/Gewitterböen rechnen. Mindestens 1 Meter oder mehr Abstand. Auch wenn das Verlassen der Yacht Mühe macht, besser das Beiboot als Fähre nutzen. Bei einem defekten Heck hat Ihr Törn evtl. schon nach einem Tag ein Ende.

…Ankern und Beiboot
Die elektrische Ankerwinde -eine tolle Erfindung- funktioniert nur, wenn sich die Kette nicht im Kettendurchlass verklemmt. Deshalb die Kette mit einem zweiten Mann in Schleifen in den Kettenkasten legen. Wenn die Kette geborgen wird sollte eine Person dem Rudergänger optisch Zeichen über die Kettenlage geben, damit sie möglichst senkrecht geborgen werden kann. Testen Sie sie schon bei Übernahme der Yacht die Funktion der Ankerwinde. Den Anker nicht am Bug pendeln lassen, das GFK dankt es Ihnen. Besser 45° auf der Bugrolle, dadurch schnelleres Fallen!

Ankern Sie Ihre Yacht stets so sicher, dass Sie sie auch kurzfristig, im Hafen oder in der Bucht, alleine lassen können (z.B. bei einem Gewittersturm). Deshalb immer volle Ankerkette (50 m) ausbringen, daran müssen Sie wirklich nicht sparen! Legen Sie ggf. auch den 2. Anker aus (Schwojkreise beachten). Heck: Abstand zur Pier halten! Festmacher nicht zu dicht holen, die Yacht braucht ihren natürlichen Bewegungsraum.

Dem Beiboot wird meistens schon beim Eincheck zu wenig Beachtung geschenkt. Beiboot deshalb schon im Hafen aufblasen und testen, ob der Druck hält. Ein herkömmliches Schlauchboot darf unter Segel und Motor nicht hinterher gezogen werden.

…Dies und Das
Bei Gewitter und vor dem Motorstart stets den 220-V-Anschluss unterbrechen (erst an Land Kabel raus!). Im Päckchen ankern: Sorgen Sie für versetzte Masten und Festmacher/Springs nicht zu dicht nehmen. Sonnensegel vor Verlassen der Yacht oder nachts bergen, ein plötzlicher Sturm könnte es sonst zerreissen. Auslaufen aus dem Hafen: Die Segel sind bereit zum Heissen und der Anker bereit zum Fallen (Verlassen Sie sich nie auf den Motor!) Beim Segeln die Wasserpumpe ausschalten (evtl. Dauerlauf durch Lufteintritt). Beim Segeln läuft die Welle/Schraube mit. Man könnte das Getriebe einkuppeln, um das Mitlaufen zu stoppen. Wir empfehlen dies jedoch nicht, da es zu Komplikationen mit Schaltung/Getriebe kommen könnte!

Auch am neuesten Schiff und bei der erfahrensten Crew geht mal was zu Bruch. Dazu muss man dann stehen! Die nachfolgende Crew wird es Ihnen danken, wenn Sie rechtzeitig den Vercharterer informieren, damit Ersatz beschafft werden kann. Dies ist ein Gebot der Fairness.

…Segel und Segeln
Sparen Sie nicht mit Segelmanövern – frühzeitiges Reffen und richtiger Trimm. Die Segel werden es Ihnen danken und Sie werden mit Geschwindigkeit belohnt. Bauchige Segel bei schwachem und flache Segel bei starkem Wind. Killende Segel haben eine kurze Lebensdauer. Reffen können Sie auch ohne viel Fahrt zu verlieren und das natürlich ohne Motor! Wichtig: Segel beim Check-in genau prüfen!

Das Rollgross leicht ausrollen: Lösen Sie zum Ausrollen zunächst die Bergeleine direkt am Mast, um ca. 1,5 m und rollen Sie die ersten m² von Hand aus. Den Segelrest dann wie gewohnt mit der Holeleine. Beim Einrollen darauf achten, dass keine Falten eingezogen werden.

Die Technik der “selbstholenden Winsch” bietet beim Segeln einige Vorteile und bei der richtigen Nutzung bzw. Bedienung eine lange Lebensdauer. Voraussetzung: Mindestens 3 Umschlingungen auf der Trommel, bei mehr Wind auch 4-5 Umschlingungen. Hierbei optimale Haftung auf der Trommel. Nur hier wirkt die Kraftaufnahme und nicht in “Nase und Rille”. Überlegen Sie schon vor dem nutzen der Winschen was Sie unternehmen, falls Sie einen “Überläufer” haben oder die Schot sich in der “Nase” verfängt! Die gegenüberliegende Winsch und ein Stoppersteg könnten helfen.

Starten Sie bei starkem Seegang und Krängung nicht den Motor, es könnte Luft in die Dieselleitung geraten und der Motor streikt.

Vergessen Sie eines nie:

Nur Sie als Skipper sind für Ihre Yacht verantwortlich. Schützen Sie sich vor evtl. berechtigten Forderungen Ihrer Crew. Weisen Sie deshalb Ihre Crew umfangreich in die Seemannschaft ein (siehe Seite 3). Zwischen fahrlässig und grob fahrlässig liegt manchmal nur ein schmaler Grad! Versicherungen reduzieren Risiken.
Wie verhalte ich mich bei einer Grundberührung?

Vorbeugende Maßnahmen:
Nicht übermüdet und unkonzentriert die nahe Küste befahren. Bei unklarer Position Abstand halten. Genaues Studium der Seekarte und der Handbücher. Mit ausreichend Abstand zur Küste und zu Untiefen fahren und nicht “rasieren”. Stromversatz und Abdrift bei der Navigation berücksichtigen. Im Küstenbereich langsam fahren. Bei flachem Wasser Ausguck, ggf. ein Mann zum Bug. Echolot beobachten. Mit ausreichendem Abstand zu Untiefen und zur Küste ankern. Wetter und Winddrehungen beobachten und beim Ankern berücksichtigen. 2. Anker bringt in jedem Falle mehr Haltekraft (Richtung beachten). Auch wenn es noch so mühsam ist, Sicherheit für Schiff und Mannschaft geht immer vor – hier gibt es keine Ausrede!

Leichte bis mittelschwere Grundberührung:
Situation schnell analysieren. Ruhe bewahren und Maßnahmen ergreifen. Verletzte versorgen. Bodenbretter anheben und Bilge kontrollieren. Falls möglich, durch abtauchen z.B. das Riff lokalisieren und den Rudergänger dirigieren. Krängung per Crew (z.B. zum Bug oder Stb/Bb) oder durch Segelsetzen (bei Wind) erzeugen. Motorkraft gezielt, ggf. mit Rudereinschlag, einsetzen. Strom und Wind dabei berücksichtigen! “So raus, wie rein!”. Ruder (schwächste Stelle) freihalten. Anker ausbringen. 2. Anker per Beiboot weit nach Luv ausbringen (viel Leine geben, 50-100 m zusätzlich zur Kette) und hierdurch die Yacht von der Untiefe ziehen.  Letzte Möglichkeit = Schlepphilfe nutzen: Eigene Schleppleine übergeben, Bergelohn vorher vereinbaren.

Schwere Grundberührung:
Bodenbretter anheben und Bilge kontrollieren. Kielbolzen kontrollieren. Falls möglich, Unterwasserschiff per ABC-Ausrüstung abtauchen. Lenzpumpe einschalten, Handlenzpumpe in Betrieb setzen, Pütz nutzen. Falls möglich mit Bordmitteln Leckage abdichten. Rettungsinsel, Beiboot, Notverpflegung und Notsignale klarmachen. Schwimmwesten anlegen. Geld, Papiere, Dokumente und wichtige technische Geräte (z.B. Funk, GPS) in Schwimmbeutel einpacken. Charter- /Küstenstation über UKW verständigen. Ggf. Notruf (UKW-Kanal 16) absetzen, Notrakete schießen. Nächsten Hafen, möglichst mit Kran, schnellstmöglich anlaufen. Wasserpumpe mit entsprechender Leistung an Land besorgen und eindringendes Wasser abpumpen. ACHTUNG: Bei Entscheidung für Notruf, Raketen abfeuern, Bergung anfordern und unbedingt die rechtlichen Folgen und die evtl. hohen Kosten beachten. Das Wichtigste: Leben der Crew und das eigene Leben schützen!

Wie verhalte ich mich nach einer Havarie?

Zunächst für die Sicherung von Mannschaft und Schiff sorgen. Verletzte versorgen! Fotos von der momentanen Situation und den Schäden anfertigen.

Notieren Sie die Namen und Adressen von Zeugen. Fertigen Sie einen Schadensbericht und eine Skizze über den Hergang an. Lassen Sie den Bericht/Skizze vom Skipper (oder Zeugen) der anderen Yacht/en unterzeichnen. Notieren Sie alle Daten der beteiligten Yacht, der Versicherung, des Skippers und des Eigners. Geben Sie in keinem Fall Ihr eventuelles Verschulden zu und bewahren Sie Ruhe! Melden Sie die Havarie beim Hafenmeister und/oder Polizei. Legen Sie ggf. Kopien von Havarieberichten des Hafenmeisters und der Polizei Ihrem Havariebericht bei.

Rufen Sie unbedingt die Charterfirma/Eigner oder uns (0049-(0)2843-9081-19 ) an. Veranlassen Sie keine Reparaturen, bevor Sie nicht mit der Charterfirma/Eigner, oder (wenn nicht erreichbar) mit uns gesprochen haben. Entsprechende Rufnummern finden Sie in der Anlage zum Bordpass. Schicken Sie ggf. ein Fax an die Charterfirma und melden den Schaden. Lassen Sie die Yacht nicht unbeaufsichtigt im Hafen, Bucht usw. liegen. Verhindern Sie weitere Schäden.

Sichern Sie auch Ihr Eigentum und das Ihrer Crew. Bis zur Übernahme durch den Vercharterer bzw. bis zum vereinbarten Zielhafen/Liegeplatz sind Sie verantwortlich für die Yacht. Verlust/Diebstahl von Yachtausrüstung, Flugtickets, Dokumente und Kreditkarten anzeigen. Sperren Sie ggf. sofort Ihre Kreditkarten (siehe Seite 2). Melden Sie den Diebstahl bei der Polizei. Lassen Sie sich dort eine Bestätigung ausstellen.

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